Die laserbasierte additive Fertigung (AM) von metallischen Werkstoffen erzeugt hochwertige Teile mit hoher mechanischer Festigkeit, erfordert aber oft eine lange Bearbeitungszeit. Eine Verkürzung der Bearbeitungszeit durch Erhöhung der Scangeschwindigkeit oder des Schraffurabstands führt zu einer größeren Porosität. Die Nachverdichtung durch heißes isostatisches Pressen (HIP) kann die Porosität reduzieren und die Ermüdungsfestigkeit verbessern, indem die Mikrostruktur homogenisiert wird. Allerdings kann HIP die während des AM-Prozesses entstandene Argon-Porosität aufgrund der Unlöslichkeit des Argons in metallischen Werkstoffen nicht vollständig beseitigen.
Diese Studie untersucht den Einfluss der Anfangsporosität auf die Ermüdungsfestigkeit von IN718-Proben nach HIP und verschiedenen Wärmebehandlungen, wobei der Schwerpunkt auf der Auswirkung der Argonporosität liegt. Es wurden Dauerfestigkeitstests an Proben mit unterschiedlicher Anfangsporosität durchgeführt, die durch eine Erhöhung des Schraffurabstands eingeführt wurde. Trotz hoher Anfangsporosität und Restargongehalt verbesserte HIP die Ermüdungsfestigkeit erheblich. Proben mit geringerer Anfangsporosität zeigten keinen Unterschied im Ermüdungsverhalten zwischen Alterung mit oder ohne Druck, während Proben mit höherer Anfangsporosität einen signifikanten Unterschied in der Ermüdungsfestigkeit je nach Alterungsbedingungen aufwiesen.